Aurelia Gratzer, 1978 in Hartberg geboren, studierte Mathematik, danach Malerei und Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihre ausschließlich in der Malerei verhafteten Arbeiten bauen ein Spannungsverhältnis zwischen „authentischer“ Abbildung und Irritation auf. Aurelia stellte 2012 mit Christoph Schirmer in der art-lodge aus; die beiden sind gern gesehene artists in residency und Christoph ist bekennender Dauergriller ;-)
Wir haben Aurelia und Christoph dieselben Fragen gestellt und waren gespannt auf ihre (sehr unterschiedlichen) Antworten. Hier ist Aurelias Beitrag:
Was macht die Kunst? Wenn damit meine Arbeit gemeint ist, so hat sie im letzten Monat geruht – jetzt ist sie wieder am Entstehen, wobei sie nach der umzugsbedingten Pause sehr viel stärker hinterfragt wird, nachdem ich jetzt mit mehr Abstand zugange bin. Hollandrad – was spricht dagegen? Im Flachland gar nix. Ansonsten würde ich raten, mit einem von Afritz auf den Verditz zu fahren und sich die Frage selbst zu beantworten :-)
Was zeichnet einen anständigen Pinsel aus? Eine schön gleichmäßig abgenützte, aber dennoch scharfe Breitseite.
Sind Staffeleien überbewertet? AG: In meinem Fall sind sie das tatsächlich, da sie für meine Art zu arbeiten zu flexibel sind. Dadurch habe ich auch die fettere Wand im Atelier ergattert, was mich nicht gerade unglücklich macht – Staffeleien sind also, was Umwegrentabilität angeht, schon ganz gut.
Freud & Leid – Künstler und Galeristen: Das hängt immer von beiden Seiten ab. Ich würde jetzt mal ganz diplomatisch sagen, dass das Verhältnis durchaus harmonisch sein kann, solange beide Parteien das gleiche wollen :-)
Muss es immer Grillen sein? Nein!!!
(Wann) hilft Hochdeutsch? Hochdeutsch ist ein sehr sinnvolles Werkzeug, um mit der Familie Liesenfeld telefonisch zu kommunizieren.
KL: Was passiert in den nächsten fünf Jahren? AG: Ich denke, das liegt leider nicht in meiner Hand. Ich bin auf alle Fälle für Weltfrieden ;-). Aktiv werde ich mich bemühen, meine Arbeit so weiterzuentwickeln, dass die Veränderung in fünf Jahren auch von Außenstehenden bemerkt wird.